Zum Jubiläum unseres Organisten

Diese Worte stammen von Adolf Karch, der seit beinahe sieben Jahren die Gottesdienste in der Stationskaplanei Hönigtal mit der Orgel begleitet und ihnen damit einen festlichen Rahmen verleiht.
Am 7. April durften wir ihm zum 85. Geburtstag gratulieren. Aus diesem besonderen Anlass wollen wir den Menschen an der Orgel ein wenig genauer kennen lernen: Hineingeboren in eine Zeit, die von politischen Unruhen, Umbrüchen, Krieg und Sorge ums Überleben geprägt war, fand er vor allem in seiner Mutter eine starke und gottesfürchtige Frau, die ihm Orientierung in dieser unsicheren Zeit gab. Als der Krieg zu Ende war, fand er Aufnahme im wieder eröffneten Knabenseminar. Er gehörte somit zu den ersten Seminaristen nach dem Kriegsende. Weder die 32 Betten im Schlafsaal, noch die strenge Erziehung und straffe Tagesstruktur konnten seine Freude und Begeis- terung an der Schule schmälern. Diese Zeit erlebte er als wertvoll und prägend. Dass das Priesteramt nicht seine Berufung war, kristallisierte sich bald heraus, denn das „Weibliche hatte auch einen großen Reiz“.
Kirche zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben: als Ministrant, Jugendführer bei der KJ, Organisator und Begleiter von Jugendlagern und Wallfahrten, Vorbeter, Lektor und Organist. Das Klavierspielen lernte er im Seminar, doch zu seinem Bedauern nicht das Präludieren auf der Orgel.
Seine „Karriere“ begann vor vielen Jahren, als in der Vorauer Kapelle im Stiftingtal ein Harmoniumspieler gesucht wurde. Adolfs Mutter verkündete damals stolz: „Mei Bua kann das!“ Und so kam es, dass das sonn- und feiertägliche Begleiten der Gottesdienste seinen Lauf nahm. Adolf Karch auch für die Dienste in der Kirche in Hönigtal zu gewinnen, verdanken wir der Verbindung zum Hönigtaler Singkreis, den er ebenfalls als Pianist instrumental unterstützt. Das tägliche Üben ist sein „geistiges Turnen“. Am liebsten spielt er Klavierstücke von Bach. Sie sind für ihn „Brot, das man immer essen kann“. Sein Lebensmotto ist es, anderen Freude zu bereiten, gebraucht zu werden und „nützlich“ zu sein.
Ja, lieber Adolf, du machst uns Freude und wir brauchen dich noch lange!!
Irene Pokorny-Aldrian